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Pfeilgift
Abb.: Linden-Museum Stuttgart, Linden-Museum Stuttgart
nicht ausgestellt

Über das Objekt

Laut Angabe des Objektgebers Anton Lübbert handelt es sich bei dieser Kugel um pflanzliches Pfeilgift. Das Gift wurde zur Steigerung der Effizienz von Pfeilen für die Jagd auf deren Spitzen aufgebracht (vgl. Silvester 2020: 53-54). Text: Christoph Rippe.

Wie kam das Objekt ins Linden-Museum?

Dr. Anton Lübbert unternahm zwischen September 1899 und Februar 1900 eine dienstliche Reise in den „Nordbezirk” von „Deutsch-Südwestafrika”, zusammen mit dem Kollegen Dr. Philaletes Kuhn und Leutnant Eggers. Auf dieser Reise eignete Lübbert sich nicht nur „ethnographisches Material” an, sondern auch „ganze Skelette” von „Kung”, „Heikum”, „Bergdamaras” und „Hereros”. Letztere kamen laut seiner Aussage durch Vermittlung von Mitgliedern der verschiedenen Bevölkerungsgruppen in seinen Besitz. Der Verbleib der menschlichen Reste ist ungeklärt. Die „ethnographischen“ Objekte dürften auf die Museen in Freiburg, Berlin und Stuttgart verteilt worden sein. 1903 schickte Lübbert für Stuttgart bestimmte Objekte aufgrund des sogenannten „Bundesratsbeschlusses” (1889) zunächst an das Ethnologische Museum in Berlin. Dort selektierte der zuständige Kurator, Felix von Luschan, Objekte für das Berliner Museum, bevor er die verbleibenden nach Stuttgart weitersandte. Lübbert schrieb an Graf von Linden, dass er in „Deutsch-Südwestafrika” Objekte über „[seine] Sammler” bezog. Einige Monate nach Ausbruch des Krieges der deutschen Kolonialmacht gegen die Herero im September 1904, schrieb Lübbert an von Linden, dass „es schon jetzt fast ganz unmöglich [sei], noch Hererosachen zu bekommen […]”, da er „[…] die letzten Bestände, welche sich in den Händen von Farmern und Kaufleuten befanden, [habe] aufkaufen lassen”. Außerdem informierte Lübbert von Linden, dass er „[…] die […] im Hamburger Hafen einlaufenden Schiffe beobachten [lasse] und […] von den Seeleuten aus erster Hand oft wunderbare Sachen” bekomme. Text: Christoph Rippe. — Lübbert, Dr. Anton Friedrich. Bericht des Oberstabsarztes Dr. Lübbert über die vom 15. September 1899 bis 15. Februar 1900 ausgeführte Dienstreise nach dem Nordbezirk. In: Deutsches Kolonialblatt 11 (1900): 541–43.

Objektdaten

Datierung
1902; oder früher
Material / Technik
pflanzliches Material
Inventarnummer
028265
Eingangsdatum
1903
Herkunft
San
Maße
Durchmesser: 3.3 cm
Geografie
Namibia
Vermittler*in
Felix von Luschan
Vorbesitzer*in
Friedrich Anton Lübbert
Sammlung
Lübbert; 0538a

Schlagworte

  • Schußwaffen
  • Jagd
  • Zubehör

Referenzen

Literatur

  1. Silvester, Jeremy: Stand Together //HA//XAE (!KUNG) MA/AOS (HAI//OM) GǁA ǁKAE (JU’/HOANSI) TȆȆ /XAI (KHWE) DEA /XAE (NARO) Windhoek, 2020,

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