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Messer <Werkzeug>
Abb.: Dominik Drasdow, Linden-Museum Stuttgart
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Messer <Werkzeug>

nicht ausgestellt

Über das Objekt

Das Messer besteht aus einer grob geschmiedeten Klinge, einem hölzernen Griff und einer hölzernen Scheide. Die Vorderseite der Scheide wurde durchbrochen, um sie aushöhlen zu können. Am unteren Ende der Scheide befinden sich zwei waagrechte Ausläufer. Diese spezielle Form von Messern findet sich in vielen Sammlungen deutschsprachiger Museen und wird allgemein Owambo-Gemeinschaften zugeschrieben. Text: Christoph Rippe.

Wie kam das Objekt ins Linden-Museum?

Dr. Anton Lübbert unternahm zwischen September 1899 und Februar 1900 eine dienstliche Reise in den „Nordbezirk” von „Deutsch-Südwestafrika”, zusammen mit dem Kollegen Dr. Philaletes Kuhn und Leutnant Eggers. Auf dieser Reise eignete Lübbert sich nicht nur „ethnographisches Material” an, sondern auch „ganze Skelette” von „Kung”, „Heikum”, „Bergdamaras” und „Hereros”. Letztere kamen laut seiner Aussage durch Vermittlung von Mitgliedern der verschiedenen Bevölkerungsgruppen in seinen Besitz. Der Verbleib der menschlichen Reste ist ungeklärt. Die „ethnographischen“ Objekte dürften auf die Museen in Freiburg, Berlin und Stuttgart verteilt worden sein. 1903 schickte Lübbert für Stuttgart bestimmte Objekte aufgrund des sogenannten „Bundesratsbeschlusses” (1889) zunächst an das Ethnologische Museum in Berlin. Dort selektierte der zuständige Kurator, Felix von Luschan, Objekte für das Berliner Museum, bevor er die verbleibenden nach Stuttgart weitersandte. Lübbert schrieb an Graf von Linden, dass er in „Deutsch-Südwestafrika” Objekte über „[seine] Sammler” bezog. Einige Monate nach Ausbruch des Krieges der deutschen Kolonialmacht gegen die Herero im September 1904, schrieb Lübbert an von Linden, dass „es schon jetzt fast ganz unmöglich [sei], noch Hererosachen zu bekommen […]”, da er „[…] die letzten Bestände, welche sich in den Händen von Farmern und Kaufleuten befanden, [habe] aufkaufen lassen”. Außerdem informierte Lübbert von Linden, dass er „[…] die […] im Hamburger Hafen einlaufenden Schiffe beobachten [lasse] und […] von den Seeleuten aus erster Hand oft wunderbare Sachen” bekomme. Text: Christoph Rippe. — Lübbert, Dr. Anton Friedrich. Bericht des Oberstabsarztes Dr. Lübbert über die vom 15. September 1899 bis 15. Februar 1900 ausgeführte Dienstreise nach dem Nordbezirk. In: Deutsches Kolonialblatt 11 (1900): 541–43.

Objektdaten

Datierung
1902; oder früher
Material / Technik
Holz, Eisen, Leder; geschmiedet, geschnitzt, eingesteckt, durchbohrt, aufgefädelt
Inventarnummer
028132
Eingangsdatum
1903
Herkunft
Aawambo
Geografie
Namibia
Vorbesitzer*in
Friedrich Anton Lübbert
Sammlung
Lübbert; 0538a

Schlagworte

  • Stichwaffen
  • Dolch
  • Werkzeug
  • Waffe
  • Stichwaffe

Referenzen

Literatur

  1. Shaw, Ella Margaret: Ovambo Knives 1938, 253–75
  2. Schinz, Hans: Deutsch-Südwest-Afrika Forschungsreisen durch die deutschen Schutzgebiete Gross-Nama- und Hereroland, nach dem Kunene, dem Ngami-See und der Kalahari, Oldenburg und Leipzig, 1891,
  3. Silvester, Jeremy, Nehoa Hilma Kautondokwa, and Papa Ndasuunye Shikongeni: Oombale Dhi Ihaka: „A Bond That Cannot Be Broken” An Annotated Catalogue of Ndonga Artifacts in the “Rautanen Collection” at the National Museum of Finland in Helsinki, Windhoek, 2019,
  4. Szalay, Miklós ; Schinz, Hans: Die ethnographische Südwestafrika-Sammlung Hans Schinz 1884 - 1886 Zürich; Bern, 1979,
  5. Tönjes, Hermann: Ovamboland: Land, Leute, Mission Berlin, 1911,

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