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Behälter
Abb.: Linden-Museum Stuttgart, Linden-Museum Stuttgart
nicht ausgestellt

Über das Objekt

Dieses Gefäß wurde zur Aufbewahrung von Fett für kosmetische oder andere Anwendungen verwendet. Die beiden Enden eines Rinderhorns wurden abgeschnitten und jeweils mit ledernen Kappen abgedichtet. Die Kappe am dünneren Ende ist mit Lederbändern versehen und dient als Deckel. Sehr ähnliche Objekte finden sich in den meisten Namibiasammlungen im deutschsprachigen Raum und werden unterschiedlichen historischen Gemeinschaften im heutigen Namibia zugeschrieben (vgl. Silvester 2020: 13–14; Szalay 1979: 61). Text: Christoph Rippe.

Wie kam das Objekt ins Linden-Museum?

Dr. Anton Lübbert unternahm zwischen September 1899 und Februar 1900 eine dienstliche Reise in den „Nordbezirk” von „Deutsch-Südwestafrika”, zusammen mit dem Kollegen Dr. Philaletes Kuhn und Leutnant Eggers. Auf dieser Reise eignete Lübbert sich nicht nur „ethnographisches Material” an, sondern auch „ganze Skelette” von „Kung”, „Heikum”, „Bergdamaras” und „Hereros”. Letztere kamen laut seiner Aussage durch Vermittlung von Mitgliedern der verschiedenen Bevölkerungsgruppen in seinen Besitz. Der Verbleib der menschlichen Reste ist ungeklärt. Die „ethnographischen“ Objekte dürften auf die Museen in Freiburg, Berlin und Stuttgart verteilt worden sein. 1903 schickte Lübbert für Stuttgart bestimmte Objekte aufgrund des sogenannten „Bundesratsbeschlusses” (1889) zunächst an das Ethnologische Museum in Berlin. Dort selektierte der zuständige Kurator, Felix von Luschan, Objekte für das Berliner Museum, bevor er die verbleibenden nach Stuttgart weitersandte. Lübbert schrieb an Graf von Linden, dass er in „Deutsch-Südwestafrika” Objekte über „[seine] Sammler” bezog. Einige Monate nach Ausbruch des Krieges der deutschen Kolonialmacht gegen die Herero im September 1904, schrieb Lübbert an von Linden, dass „es schon jetzt fast ganz unmöglich [sei], noch Hererosachen zu bekommen […]”, da er „[…] die letzten Bestände, welche sich in den Händen von Farmern und Kaufleuten befanden, [habe] aufkaufen lassen”. Außerdem informierte Lübbert von Linden, dass er „[…] die […] im Hamburger Hafen einlaufenden Schiffe beobachten [lasse] und […] von den Seeleuten aus erster Hand oft wunderbare Sachen” bekomme. Text: Christoph Rippe. — Lübbert, Dr. Anton Friedrich. Bericht des Oberstabsarztes Dr. Lübbert über die vom 15. September 1899 bis 15. Februar 1900 ausgeführte Dienstreise nach dem Nordbezirk. In: Deutsches Kolonialblatt 11 (1900): 541–43.

Objektdaten

Datierung
1902; oder früher
Material / Technik
Horn, Eisen, Kupfer, Kupferlegierung, Leder; geschmiedet, geschnitzt, ummantelt, aufgefädelt, geknotet
Inventarnummer
028092
Eingangsdatum
1903
Herkunft
OvaHerero
Maße
Länge: 11.5 cm; Breite: 7.7 cm
Geografie
Namibia
Vorbesitzer*in
Friedrich Anton Lübbert
Sammlung
Lübbert; 0538a

Schlagworte

  • Körperpflege
  • Gefäß

Referenzen

Literatur

  1. Silvester, Jeremy: Stand Together //HA//XAE (!KUNG) MA/AOS (HAI//OM) GǁA ǁKAE (JU’/HOANSI) TȆȆ /XAI (KHWE) DEA /XAE (NARO) Windhoek, 2020,
  2. Szalay, Miklós ; Schinz, Hans: Die ethnographische Südwestafrika-Sammlung Hans Schinz 1884 - 1886 Zürich; Bern, 1979,

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